SINGSPIEL FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
"ALS DAS GELD LAUFEN LERNTE"

 

Libretto:   Malte Alsen
Regie:   Norbert Mladeck
Mitwirkende:   Kinder & Jugendliche der Jugend- & Kinder Opernworkshops der Academia Vocalis und aus der Region

 

DAS PROJEKT

Die „Kinderoper" beziehungsweise das SINGSPIEL „ALS DAS GELD LAUFEN LERNTE" frei nach dem FREIGELD EXPERIMENT von MICHAEL UNTERGUGGENBERGER war der Versuch, die Kinder an die Welt der Musik heranzuführen und dies, wie im Falle der Academia Vocalis in Form von Workshops, Singspielen und Kinderopern unter den bestmöglichen, professionellsten Bedingungen. Den Kindern wird dabei die Arbeit mit absoluten Profis ermöglicht (und umgekehrt). Bei aller Professionalität darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Kinderoper oder ein Singspiel eine Aufführung „von Kindern für Kinder" ist, was als wichtigster Grundsatz des gesamten Entwicklungsprozesses verstanden werden darf.

Aufbauend auf den wunderbaren Erfahrungen und den großen Erfolgen bei der Arbeit mit den „Nachwuchs – Mimen" der beeindrucken erfolgreichen Kinderopernprojekten „Das tapfere Schneiderlein" von Edgar Seipenbusch 2003, „Das Dschungelbuch" von Franz Baur 2008 und 2009 sowie die erfolgreiche Produktion vor sieben Jahren „Max & Moritz – 7 Streiche" von Christian Spitzenstätter & das Erfolgsprojekt kurz vor Weihnachten vor 5 Jahren – „Stille Nacht: Vom Friedenslied zum Kaufhaushit", führte die Projektleiterin der Kinderoper und langjähriges Vorstandsmitglied der Academia Vocalis – Maria Knoll-Madersbacher die wertvolle Nachwuchspflege für die Region weiter mit einem – extra zum 35-Jahr Jubiläum – inszeniertem SINGSPIEL für KINDER- & JUGENDLICHE, mit dem Titel „ALS DAS GELD LAUFEN LERNTE", frei nach dem FREIGELD EXPERIMENT des damaligen Bürgermeisters MICHAEL UNTERGUGGENBERGER in den 1930er Jahren. Zwischendurch erhielten und erhalten die Kinder und Jugendlichen der Region Unterricht in darstellendem Spiel, Stimm- und Sprachgestaltung, Tanz – Bewegung, Bühnenpräsenz und Regie sowie Körperwahrnehmung in den jährlichen Jugend- & Kinder Opernworkshops im Rahmen der Academia Vocalis.

Das SINGSPIEL mit etlichen Aufführungen 2023 war der Versuch das Projekt des Unterguggenberger in den 1930er Jahren musikalisch IN EINER MODERNEN UND ZEITGEMÄSSEN FASSUNG aufzuarbeiten.

Im Übrigen war dies die letzte Produktion unter der bewährten Federführung von Maria Knoll-Madersbacher, die sich mit dieser Produktion fulminant verabschiedete. Die Academia Vocalis bedankt sich von Herzen für die jahrelange, engagierte und professionelle Leitung der Jugendarbeit im Rahmen der Academia Vocalis. Maria Knoll-Madersbacher übergibt den „Staffelstab“ an unseren großartigen Regisseur Norbert Mladek, der sich zukünftig um die Jugendarbeit der Academia Vocalis kümmern wird. Maria – Du und Deine großartigen Ideen werden uns fehlen!

Kurz zur Geschichte des WÖRGLER FREIGELDES:

Durch den Freigeld-Einsatz in den 1930-iger Jahren bekam Wörgl eine einzigartige Stellung in der Geld- und Wirtschaftsgeschichte. Der Idee, durch ergänzende Zahlungsmittel gesellschaftliche Defizite auszugleichen fühlt sich heute noch das Unterguggenberger Institut in Wörgl verpflichtet. Geld als Werkzeugkiste zum Bau der Gemeinschaft, des Sozialwesens und der Regionalwirtschaft – so versteht sich die Komplementärwährungsbewegung heute. Ein Beispiel hierfür in Wörgl ist das Projekt I-motion, welches speziell für Kinder und Jugendliche 2007 entwickelt wurde.

Die 1929 ausgelöste Weltwirtschaftskrise und die Umstellung der Bahn vom Kohlebetrieb auf die Elektrifizierung machte der Wörgler Wirtschaft zu Beginn der 30er Jahre zu schaffen. Am 1. Juni 1930 wurde das Heizhaus aufgelassen, hunderte Bahnarbeiter waren zur Abwanderung gezwungen. 1931 wurde u.a. das größte Unternehmen in der Marktgemeinde, die Zellulosefabrik stillgelegt und damit mehrere hundert Arbeiter brotlos. Rund 400 Arbeitslose in der engeren Gemeinde - davon 200 "Ausgesteuerte", die auf die Armenfürsorge der Gemeinde angewiesen waren. 1.500 Arbeitslose in der Region und täglich kamen neue hinzu.

Die Gemeinde Wörgl war nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen - etwa die Instandhaltung der Straßen oder die Umsetzung weiterer Infrastrukturmaßnahmen - nachzukommen. Sie konnte nicht mehr die Zinsen für ihre Schulden in Höhe von S 1,3 Mio. bezahlen. Das einzige Guthaben waren Steuerrückstände der Bewohner, die aber aufgrund der wirtschaftlich trostlosen Lage uneinbringlich waren. Viele Arbeiterfamilien lebten vom Spargroschen, immer mehr "Ausgesteuerte" wurden im Amt vorstellig.

Die gesamte Wirtschaftslage war geprägt von einer Deflation gepaart mit hoher Arbeitslosigkeit: Die Preise der Waren fielen, das Geld gewann ständig an Wert und wurde deshalb auch zurückgehalten: Waren Anschaffungen nicht unbedingt nötig, so wartete man ab bis die Preise weiter fielen und das Geld an Wert gewann.

Die logische Folge war aber auch, dass das Geld im Wirtschaftskreislauf fehlte. Die in Umlauf befindliche Geldmenge, damals noch an die Goldreserven gebunden, verkleinerte sich, Geld wurde "Mangelware". Vor diesem Hintergrund arbeitete Michael Unterguggenberger auf Basis der Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell sein Nothilfe-Programm aus, das am 8. Juli 1932 vom Gemeinderat ungeachtet der Parteienzugehörigkeit und der in vielen Punkten nicht überbrückbaren Weltanschauungen einstimmig angenommen wurde. Die Arbeitswertscheine oder auch Wörgler Schwundgeld genannt war umlaufgesichertes Freigeld.

Noch heute hat die Idee des Freigeldes einen hochgradig nachhaltigen Charakter. Ist es doch so, dass durch die Ausgabe der sogenannten „Arbeitswertscheine" mit dem prägenden Spruch „WÖRGLER FREIGELD – LINDERT DIE NOT, GIBT ARBEIT UND BROT!", die Deflation regional eingedämmt werden konnte. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wurde erhöht und gleichzeitig auch, die sich in Umlauf befindliche Geldmenge. Denn wenn das Geld bei Erhalt nicht ausgegeben wurde, verlor das Geld jeden Tag an Wert. Die Folge davon: Man gab das Geld so schnell wie möglich aus, um den Wertverlust hintan zu halten. Die Differenz des nicht ausgegebenen Geldes und des Wertverlustes kam sozialen und gemeinschaftlichen Projekten zugute (Rotes Kreuz, Armenküche etc). Auch Steuerschulden wurden von den Gläubigern bezahlt, sodass die Gemeinde sich in der Lage sah, bereits lang anstehende infrastrukturelle Projekte zu planen und zu bauen (Brücken, Sprungschanze, Krankenhaus etc.) und somit einen großen Wirtschaftsimpuls in der Region leistete und sich in der Folge die Arbeitslosigkeit verringerte.
Beim Zins und Zinseszinssystem wird die soziale Komponente der Geldwirtschaft völlig außen vor gelassen. Im Gegenteil: Das Geldsystem ist komplett abgekoppelt vom restlichen Wirtschaftskreislauf, die Schere zwischen Arm und Reich tut sich auf. Die Reichen werden durch die Verzinsung des Geldes immer reicher, die Armen immer ärmer. Beim Wörgler Freigeldexperiment konnte im Feldversuch bewiesen werden, dass der Freigeldgedanke von Silvio Gesell eine starke sozialpolitische, wirtschaftliche und dem Gemeinwohl dienende Komponente aufweist.

Nachdem 2007 in Wörgl bereits ein FREIGELDJAHR mit vielen Projekten ausgerufen wurde, 2018 ein Film über das UNTERGUGGENBERGER PROJEKT mit dem TITEL: DAS WUNDER VON WÖRGL mit dem OSCAR PREISTRÄGER KARL MARKOVITS und der Salzburger JEDERMANN BUHLSCHAFT VERENA ALTENBERGER gedreht und realisiert wurde (mit der Premiere im Wörgler Cineplexx!), ein THEATERSTÜCK in Auftrag gegeben und gespielt wurde, getraut sich nunmehr die Academia Vocalis an die Umsetzung eines SINGSPIELS MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN DES ACADEMIA VOCALIS OPERNWORKSHOPS UND AUS DER REGION mit dem TITEL „ALS DAS GELD LAUFEN LERNTE!"

Die Übung ist mehr als gelingen!


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